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Geschäftsentwicklung

Kennzahlen

Die Bank Cler erzielte im Geschäftsjahr 2020, das von der Corona-Pandemie, aber auch von einer engen und zukunftsgerichteten Zusammenarbeit im Konzern BKB geprägt war, mit 68,9 Mio. CHF einen Geschäftserfolg, der 14,7 Mio. CHF bzw. 27,1% über dem Vorjahr liegt. Dies ermöglichte der Bank eine weitere Stärkung der Kapitalbasis durch die zusätzliche Bildung von Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 15,9 Mio. CHF. Im Ergebnis liegt der Jahresgewinn, mit 40,1 Mio. CHF leicht über dem Vorjahr. Aus dem Bilanzgewinn von 41,4 Mio. CHF sollen 30,4 Mio. CHF mittels Dividende ausgerichtet und weitere 9,8 Mio. CHF den Reserven zugewiesen werden.

Der Geschäftsertrag ist geprägt von einem sehr guten Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft, der mit 179,0 Mio. CHF die Werte der Vorjahre deutlich übertrifft. Die Corona-Pandemie hinterliess jedoch auch im Ergebnis der Bank Cler ihre Spuren. So verzeichnete die Bank mit 51,9 Mio. CHF einen Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der 3,5 Mio. CHF bzw. 6,3% unter dem Wert des Vorjahres liegt. Zurückhaltende Kundenaktivitäten und Unsicherheiten, gepaart mit Turbulenzen und Preiskorrekturen an den Aktienmärkten, führten zu tieferen Erträgen aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft. Zudem sanken die Erträge im Schalter- und Bancomaten-Geschäft als Folge des geringeren Bargeldbedarfs und der tieferen Besuchsfrequenzen in den Geschäftsstellen und an den Bancomaten. Diese Mindererträge konnten auch nicht durch die Ausdehnung des Anlagevolumens in den von den Kunden sehr beliebten traditionellen und nachhaltigen Anlagelösungen kompensiert werden. So übertraf das Depot- und Vorsorgevolumen in den Anlagelösungen per 31.12.2020 mit 1 060,9 Mio. CHF die Schwelle von 1 Mrd. CHF deutlich. Dies entspricht einer Zunahme von 184,8 Mio. CHF bzw. 21,1% im Geschäftsjahr 2020.

Die strategischen Initiativen, welche die Basis für die Wachstumsstrategie der Bank bilden, entfalten weiterhin ihre Wirkung. Mit der Smartphone-Bank Zak gelingt es, neue Kunden über den digitalen Kanal zu gewinnen und zu begeistern. Parallel dazu setzt die Bank ihre duale Strategie mit der Modernisierung weiterer Geschäftsstellen um. Dies ermöglichte der Bank, ihre Kundenbasis im Geschäftsjahr 2020 auf 250 891 Kunden (+1,3%) auszubauen.

Die einfacheren Strukturen, die Nutzung von Skaleneffekten und eine fokussierte und kostenbewusste Betriebs- und Investitionsstrategie im Konzern beginnen, sich auszuzahlen. So wurde der Geschäftsaufwand um 3,5 Mio. CHF bzw. 2,0% auf 168,8 Mio. CHF reduziert. Da der Bruttoertrag im gleichen Zeitraum um 1,8% auf 245,2 Mio. CHF stieg, resultierte eine Cost-Income-Ratio von 68,8% (31.12.2019: 71,5%).

Mit einer Gesamtkapitalquote von 17,6% (31.12.2019: 16,1%) bei einem regulatorischen Erfordernis von 12,0% und einer durchschnittlichen Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 183,0% im vierten Quartal 2020 ist die Bank Cler eine sichere und gut kapitalisierte Bank. Die Bank ist gut gewappnet, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, die von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der beschleunigten Digitalisierung geprägt sein werden, zu begegnen. Dies wurde jüngst auch von der Rating Agentur Standard & Poors mit der Zuweisung eines Ratings A– bestätigt.

Vermögens- und Finanzlage

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme der Bank Cler wurde per 31.12.2020 auf 19,9 Mrd. CHF gesteigert, was einem Zuwachs von 5,8% entspricht (31.12.2019: 18,8 Mrd. CHF). Das Bilanzwachstum in Höhe von 1,1 Mrd. CHF lässt sich im Wesentlichen auf die höhere Liquiditätshaltung bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurückführen, die während des Geschäftsjahres stetig ausgebaut wurde und per 31.12.2020 einen Saldo von 3,2 Mrd. CHF aufwies. Dies ermöglichte der Bank, im Rahmen des Freibetrages für Sichtguthaben bei der SNB Zinsopportunitäten im Interbankengeschäft und im Geschäft mit institutionellen Kunden wahrzunehmen. Auch im Kerngeschäft, der Immobilienfinanzierung, verzeichnete die Bank eine weiteres Wachstum auf beinahe 16,0 Mrd. CHF. Das Wachstum im Aktivgeschäft wurde durch Kundeneinlagen (+0,7 Mrd. CHF) und Anleihen und Pfandbriefdarlehen (+0,1 Mrd. CHF) finanziert. Die Refinanzierung mittels Pfandbriefdarlehen gewinnt weiter an Bedeutung. So hat die Bank ihre strategisch bedeutende Beteiligung an der Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute AG im vergangenen Jahr auf 4,3% erhöht. Mit der Emission einer nachrangigen Additional-Tier-1-Anleihe in der Höhe von 90,0 Mio. CHF im November 2020 konnte die Bank Cler eine weitere Anleihe erfolgreich am Kapitalmarkt platzieren.

Kundenausleihungen

Die Kundenausleihungen verzeichneten per 31.12.2020 mit 16,2 Mrd. CHF einen neuen Höchststand. Gegenüber dem Vorjahr nahmen sie um 167,2 Mio. CHF bzw. 1,0% zu. Neben der hohen fachlichen Kompetenz bei komplexen und beratungsintensiven Finanzierungsanfragen punktet die Bank Cler mit zeitnahen und lösungsorientierten Kreditentscheiden.

Entsprechend der strategischen Positionierung wurde das Hypothekargeschäft im Bereich der Wohnimmobilien weiter ausgebaut, was sich in einer Zunahme der Hypothekarforderungen um CHF 186,7 Mio. CHF auf 16,0 Mrd. CHF widerspiegelte. So ist das Wachstum auf Finanzierungen in den Bereichen Einfamilienhäuser, Stockwerkeigentum und Mehrfamilienhäuser zurückzuführen, während die Ausleihungen im Bereich der Gewerbeliegenschaften einen leichten Rückgang verzeichneten. Aufgrund der anhaltend tiefen Zinsen bevorzugen die Kunden weiterhin Festhypotheken. Auch die per 1.7.2020 eingeführten SARON-Hypotheken, welche die bisherigen LIBOR-Hypotheken ersetzen, verzeichnen per 31.12.2020 bereits ein Volumen von 162,9 Mio. CHF.

Der strategische Entscheid, auf das Hypothekargeschäft und das KMU-Geschäft zu fokussieren, führte zur bewussten weiteren Reduktion des kommerziellen Kreditgeschäfts mit grossen Unternehmen. So verzeichneten die Forderungen gegenüber Kunden im Geschäftsjahr 2020 eine Abnahme um 19,5 Mio. CHF auf 157,9 Mio. CHF. Gleichwohl stand die Bank Cler in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ihren KMU-Kunden zur Seite und stellte unter dem von der Schweizerischen Eidgenossenschaft lancierten KMU-Programm rasch und unkompliziert Kredite bereit. Per 31.12.2020 führte die Bank 680 COVID-19-Kredit-Positionen unter den verschiedenen Programmen des Bundes mit einem Limitenvolumen in Höhe von 63,7 Mio. CHF und einer Beanspruchung von 29,4 Mio. CHF in ihren Büchern.

Die Bank Cler hält konsequent an den seit vielen Jahren unverändert geltenden strengen Kreditvergaberichtlinien mit konservativen Belehnungsstandards, soliden Tragbarkeitsansprüchen und strengen Amortisationspflichten fest. Als Ergebnis hatte die Bank keinen erheblichen Wertberichtigungsbedarf auf ihr qualitativ einwandfreies Kreditportefeuille. Auf dem Ausleihungsvolumen von 16,2 Mrd. CHF bestehen Wertberichtigungen für Ausfall- und Länderrisiken in Höhe von 37,3 Mio. CHF, was einer tiefen Quote von 0,2% entspricht (31.12.2019: 42,1 Mio. CHF bzw. 0,3%).

Kundeneinlagen und Kundenvermögen

Die Kundeneinlagen wurden im Geschäftsjahr 2020 um 656,1 Mio. CHF auf 13,1 Mrd. CHF (31.12.2019: 12,4 Mrd. CHF) deutlich gesteigert. Dazu trugen insbesondere Zunahmen bei den Sichtgeldern bei, während in anderen Kategorien Abflüsse zu verzeichnen waren. So halten Kunden infolge der Corona-Pandemie höhere Liquiditätsreserven.

Am 31.12.2020 verwaltete die Bank Cler ein Kundenvermögen in Höhe von 20,7 Mrd. CHF (Vorjahr: 19,9 Mrd. CHF). Der Nettozufluss an Kundenvermögen (Net New Money) lag mit 965,2 Mio. CHF deutlich über den 56,2 Mio. CHF des Vorjahres. Der Mittelzufluss stammt primär von Privatkunden. Insgesamt verzeichnete die Bank Zuflüsse in Höhe von 813,3 Mio. CHF bei den Passivgeldern sowie 408,8 Mio. CHF bei den Depotvolumen und Abflüsse in Höhe von 256,9 Mio. CHF bei den Global-Custody-Vermögen. Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Kursverluste an den Aktienmärkten mussten zudem Performance-Einbussen verbucht werden, die trotz einer erfreulichen Entwicklung im weiteren Jahresverlauf nicht mehr vollständig kompensiert werden konnten.

Auch im fünften Jahr seit ihrer Lancierung erfreut sich die Anlagelösung der Bank Cler einer hohen Nachfrage. Nachdem der Mindestanlagebetrag im Juni 2020 von 10 000 CHF auf 1 CHF gesenkt wurde, um allen Kunden die Vorteile einer aktiven Vermögensverwaltung zugänglich zu machen, übertrafen die Anlagelösungen im November erstmals die Grenze von 1,0 Mrd. CHF. Das Kapital wird nach dem Best-in-Class-Ansatz in verschiedene Anlagefonds investiert. Die drei Strategien Einkommen, Ausgewogen und Wachstum gibt es auch als nachhaltige Alternative. Per Ende 2020 hatten die Kundinnen und Kunden der Bank Cler bereits 1 060,9 Mio. CHF in die Anlagelösung investiert. Die nachhaltigen Anlagelösungen machen mit 299,1 Mio. CHF einen zunehmenden Anteil von bereits 32,0% aus.

Eigenkapital

Per 31.12.2020 betrugen die ausgewiesenen eigenen Mittel der Bank Cler 1 238,7 Mio. CHF (nach Gewinnverwendung). Sie setzen sich aus dem Aktienkapital von 337,5 Mio. CHF, der Kapitalreserve von 49,9 Mio. CHF, der Gewinnreserve von 392,6 Mio. CHF sowie zusätzlichen Reserven für allgemeine Bankrisiken von 458,7 Mio. CHF zusammen. Bei unverändert hohem Investitionsbedarf zur Umsetzung der strategischen Stossrichtungen und gleichbleibender Gewinnverwendung stärkte die Bank die Kapitalbasis aufgrund des guten operativen Ergebnisses mit insgesamt 25,6 Mio. CHF.

Die statutarische Jahresrechnung und der Vorschlag des Verwaltungsrats zur Gewinnverwendung stehen im Internet zur Verfügung.

Geschäftserfolg

Geschäftsertrag

Der Geschäftsertrag übertraf mit 243,8 Mio. CHF den Vorjahreswert um rund 6,1 Mio. CHF bzw. 2,5% und basiert auf einem sehr guten Zinsergebnis. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft ist mit 179,0 Mio. CHF und einem Anteil von 73,4% der wichtigste Ertragspfeiler der Bank. Mit einem Anteil von 21,3% leistete der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft in Höhe von 51,9 Mio. CHF einen bedeutenden Beitrag zum Geschäftsertrag. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft von 9,2 Mio. CHF und der übrige ordentliche Erfolg mit 3,7 Mio. CHF steuern einen Ergebnisbetrag von 3,8% bzw. 1,5% bei.

Im Kreditgeschäft erzielte die Bank Cler ein sehr ansprechendes Ergebnis. Der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft stieg gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Mio. CHF bzw. 4,6% auf 180,4 Mio. CHF. Das Ergebnis widerspiegelt die konsequente und ertragsorientierte Bewirtschaftung und Refinanzierung des Kreditportfolios. Aufgrund des anhaltenden Tiefzinsumfelds und des intensiven Wettbewerbs innerhalb der Branche, aber auch mit branchenfremden Anbietern, lag der Zins- und Diskontertrag mit CHF 216,1 Mio. CHF trotz leicht höherem Ausleihungsvolumen rund 3,1 Mio. CHF bzw. 1,4% unter dem Ertrag des Vorjahres. Auch die Finanzanlagen, die insbesondere als Liquiditätsreserve gehalten werden, konnten bei Fälligkeit aufgrund des Tiefzinsumfelds nur zu tieferen Renditen erneut angelegt werden. Hingegen profitierte die Bank von einem um 11,4 Mio. CHF bzw. 24,0% tieferen Zinsaufwand. Dieser deutlich tiefere Aufwand resultierte insbesondere aus der aktiven Bewirtschaftung des höheren Freibetrages für Sichtguthaben bei der SNB im Interbankengeschäft und im Geschäft mit institutionellen Gegenparteien, der konsequenten Bewirtschaftung der Passivgelder sowie einer günstigeren Refinanzierung bei Fälligkeiten und erneuter Zeichnung von Pfandbriefdarlehen. Nach Abzug der Wertberichtigungen in Höhe von 1,5 Mio. CHF resultierte ein Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft, der mit CHF 179,0 Mio. CHF rund 9,7 Mio. CHF bzw. 5,7% über dem Vorjahr liegt. Im Geschäftsjahr 2020 mussten zusätzliche Wertberichtigungen für Ausfallrisiken in Höhe von 1,5 Mio. CHF auf dem Kreditportfolio gebildet werden. Die Wertberichtigungsquote lag stichtagsbezogen bei 0,2% und somit leicht unter dem Vorjahreswert von 0,3%. Die Quote der Wertberichtigungen für gefährdete Forderungen im Verhältnis zum Ausleihungsvolumen betrug per 31.12.2020 tiefe 0,2%.

Im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hinterliess die Corona-Pandemie ihre Spuren. Mit 51,9 Mio. CHF lag dieser Erfolg rund 3,5 Mio. CHF bzw. 6,3% unter dem Vorjahr. Während die transaktionalen Erträge (u.a. Courtage) im Wertschriften- und Anlagegeschäft infolge der Turbulenzen an den Aktienmärkten im Februar und März 2020 höher ausfielen als budgetiert, führten die mit den Verwerfungen einhergehenden Preiskorrekturen zu deutlich tieferen Gebühreneinnahmen auf dem Bestandesgeschäft (u.a. Depotgebühren). Dies vermochte die erfreuliche Zunahme des Anlagevolumens in der bankeigenen Anlagelösung nicht zu kompensieren. Im Ergebnis lag der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft mit 43,2 Mio. CHF rund 2,0 Mio. CHF bzw. 4,4% unter dem Vorjahr. Der strategische Abbau des kommerziellen Kreditgeschäfts mit grossen Unternehmen führte zu erwartet tieferen Bereitstellungskommissionen und entsprechend zu einem mit 2,1 Mio. CHF um 0,4 Mio. CHF bzw. 16,4% tieferen Kommissionsertrag aus dem Kreditgeschäft. Die Pandemie führte zu einem geringeren Bargeldbedarf und zu einer eingeschränkten Reisetätigkeit. In der Konsequenz fielen die Erträge aus dem Karten-, Bancomaten- und Schaltergeschäft deutlich tiefer aus als in den Vorjahren. Dies führte zu einem um rund 3,0 Mio. CHF bzw. 17,3% tieferen Kommissionsertrag aus dem übrigen Dienstleistungsgeschäft von 14,4 Mio. CHF. Aufgrund der deutlich tieferen Kundenaktivitäten und damit tieferen Erträgen aus dem Dienstleistungsgeschäft fiel der Kommissionsaufwand mit 7,8 Mio. CHF (31.12.2019: 9,7 Mio. CHF) ebenfalls tiefer aus.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft lag mit 9,2 Mio. CHF um 0,9 Mio. CHF bzw. 8,8% unter dem Vorjahr. Auch hier gingen die Transaktionen im Dienstleistungsgeschäft infolge der Pandemie zurück. So liegt der Ertrag aus dem Sortenhandel mit 1,1 Mio. CHF rund 0,6 Mio. CHF unter dem Vorjahr.

Der übrige ordentliche Erfolg stieg auf 3,7 Mio. CHF und liegt damit rund 0,7 Mio. CHF bzw. 24,7% über dem Vorjahr. Während der Beteiligungsertrag um 0,1 Mio. CHF und der Liegenschaftserfolg aufgrund des Umbaus des Geschäftsstellennetze um 0,2 Mio. CHF tiefer ausfielen, erbrachte die Bank als digitales Kompetenzzentrum im Konzern BKB zusätzliche Konzernleistungen in den Bereichen Data Analytics und Digital Assets. Insgesamt erzielte die Bank aus den Konzernleistungen einen Ertrag in Höhe von 1,1 Mio. CHF.

Geschäftsaufwand

Die rückläufige Anzahl an Mitarbeitenden von 442 auf 382 Vollzeitäquivalente per 31.12.2020 ist eine direkte Folge der Bildung von weiteren Kompetenzzentren im Konzern BKB. Im ersten Quartal 2020 wechselten rund 70 Mitarbeitende der Bank Cler zur Basler Kantonalbank, um den neu geschaffenen Kompetenzzentren Customer Operation Center, Legal und Compliance, Gesamtbanksteuerung, Treasury und Credit Recovery beizutreten. Der mit 60,0 Mio. CHF um rund 8,3 Mio. CHF bzw. 12,1% tiefere Personalaufwand ist im Wesentlichen auf die Effekte dieser Reorganisation zurückzuführen. Obwohl die Bank Cler zusätzliche Leistungen von der Basler Kantonalbank bezog, erhöhte sich der Sachaufwand gegenüber der Vorjahresperiode moderat um 4,8 Mio. CHF bzw. 4,6% auf 108,8 Mio. CHF. Tiefere Projektaufwendungen (–29,4%) sowie einfachere Strukturen, die Nutzung von Skaleneffekten und eine fokussierte und kostenbewusste Betriebs- und Investitionsstrategie im Konzern führten zu tieferen Kosten. Zudem wurden die Betriebskosten in einzelnen Bereichen gezielt reduziert (u.a. externe Beratung, Marketingaufwendungen) oder infolge der Corona-Pandemie realisiert (z.B. tiefere Reise- und Repräsentationsspesen). In der Summe resultierte ein Geschäftsaufwand, der mit 168,8 Mio. CHF rund 3,5 Mio. CHF bzw. 2,0% unter dem Vorjahr liegt.

Die Bank Cler investierte weiterhin in die Zukunft. Die Smartphone-Bank Zak, die inzwischen über 40 000 Nutzer verzeichnet, wurde weiterentwickelt und um neue Funktionalitäten ergänzt. Seit Juli 2020 ist das gebührenfreie Bezahlen im Ausland mit Zak möglich. Im November 2020 wurde das Onboarding für neue Kunden noch einfacher, schneller und kundenfreundlicher gestaltet. Neu können sich Kunden jederzeit, d.h. 24/7, digital registrieren und eine Bankbeziehung eröffnen. Auch die Modernisierung des Geschäftsstellennetzes und die damit verbundene Umsetzung des neuen Betreuungskonzepts schritten weiter voran. So wurden im Geschäftsjahr 2020 rund 11,6 Mio. CHF in Bankgebäude und Sachanlagen investiert. Der Standort Genf wurde komplett saniert und im Oktober 2020 neu eröffnet. Zudem wurden die Geschäftsstellen Bellinzona, Bern und Schaffhausen nach dem neuen Konzept umgebaut. Die Investitionen der Vorjahre führten zu Abschreibungen in der Höhe von 9,7 Mio. CHF

Die Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen (u.a. für Ausfallrisiken, Rechtsfälle und Restrukturierungsmassnahmen im Zusammenhang mit der Reorganisation im Konzern) konnten reduziert und über die Erfolgsrechnung aufgelöst werden. Dies führte zu einer Entlastung der Erfolgsrechnung in Höhe von insgesamt 3,6 Mio. CHF.

Jahresgewinn

Der Geschäftserfolg in Höhe von 68,9 Mio. CHF (+27,1%) ermöglichte eine Zuweisung zu den Reserven für allgemeine Bankrisiken und damit eine Kapitalstärkung von 15,9 Mio. CHF. Der Steueraufwand 2020 fällt mit 13,2 Mio. CHF aufgrund des deutlich höheren Geschäftserfolgs um 2,8 Mio. CHF bzw. 26,4% höher aus. Der Jahresgewinn lag mit 40,1 Mio. CHF rund 0,2 Mio. CHF bzw. 0,4% über dem Vorjahr.

Ausblick

Die Bank Cler rechnet im Jahr 2021 mit einem anspruchsvollen Umfeld, dessen weitere Entwicklung infolge der Corona-Pandemie nur schwierig zu prognostizieren ist. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Situation bis Ende des Jahres langsam normalisiert.

Der SNB bleibt vor dem Hintergrund der veränderten geldpolitischen Vorzeichen kaum eine Wahl, als an den rekordtiefen Schweizer Leitzinsen festzuhalten. Somit wird auch in den kommenden Jahren mit einem tiefen Zinsniveau gerechnet. Aufgrund des Tiefzinsumfelds ist von einer weiterhin grossen Nachfrage nach Hypothekarfinanzierungen auszugehen, wobei der intensive Wettbewerb und damit der Margendruck anhalten werden. Aus diesem Grund rechnet die Bank Cler mit einem leicht tieferen Zinsergebnis im Jahr 2021.

Der Ergebnisbeitrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft soll 2021 höher ausfallen. Insbesondere der Erfolg aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft soll durch einen weiterhin erfolgreichen Vertrieb der traditionellen und nachhaltigen Anlagelösung der Bank Cler einen massgeblichen und höheren Beitrag leisten.

Im Rahmen der dualen Strategie tätigt die Bank Cler weitere Investitionen in die digitale und in die physische Präsenz. Die vielen positiven Reaktionen der Kundschaft zum neuen Geschäftsstellenkonzept, aber auch zur digitalen Präsenz sowie zum öffentlichen Auftritt bestärken die Bank Cler, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Im Geschäftsjahr 2021 steht der erfolgreiche Abschluss der Strategieperiode 2018 bis 2021 im Vordergrund. Ein wichtiger Meilenstein hierbei ist die Modernisierung der Geschäftsstelle am Hauptsitz in Basel zur Umsetzung des neuen Betreuungskonzepts.

Zusammenfassend rechnet die Bank Cler für das Geschäftsjahr 2021 mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau.