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Marktumfeld

Konjunktur

Im vergangenen Jahr wurde einem schmerzhaft bewusst, wie falsch Prognosen – auch der wirtschaftlichen Entwicklung – liegen können. Die Corona-Pandemie und die zu deren Eindämmung ergriffenen Massnahmen stürzten die globale Konjunktur in eine tiefe Rezession. Während einzelne Länder wie China die negativen Folgen rasch abschütteln konnten, kamen vor allem die Industrienationen in Europa stark unter Druck. Insbesondere im 2. Quartal 2020 brach die Wirtschaft in einzelnen Ländern regelrecht ein. Internationale Lieferketten wurden massiv gestört bzw. kamen fast vollständig zum Erliegen. Staaten und Notenbanken sahen sich in der Folge zu einer bislang beispiellosen expansiven Fiskal- und Geldpolitik veranlasst, welche die Märkte massiv mit Liquidität versorgte, die Leitzinsen auf historische Tiefstände drückte und die Ausgaben – und damit auch die Verschuldung der Staaten – massiv erhöhte. Auch zu Beginn des Jahres 2021 wirkten die Corona-Pandemie und die negativen Auswirkungen der Lockdown-Massnahmen fort. Dennoch sind die Aussichten für die Jahre 2021 und 2022 positiv. Die breitere Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie die anhaltend expansive Geld- und Fiskalpolitik werden mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung in diesem und im kommenden Jahr sorgen. Ob die Wirtschaftsleistung in Europa aber bereits Ende dieses Jahres das Vorkrisenniveau erreichen wird, ist offen.

Börsenentwicklung

Trotz des Einbruchs der globalen Konjunktur kamen die Aktienanleger mit einem blauen Auge davon. Der kurze – aber sehr heftige – Einbruch an den Aktienmärkten wurde erstaunlich rasch zum Grossteil wieder wettgemacht. Einzelne Märkte wie der NASDAQ 100 erreichten bereits nach kurzer Zeit neue Höchststände und schlossen das Jahr mit deutlich überdurchschnittlichen Kursavancen ab. Die meisten europäischen Aktienmärkte übten sich zumindest in Schadensbegrenzung, der Swiss Market Index (SMI) konnte am Ende des Jahres eine leicht positive Wertentwicklung vorweisen. Die Rahmenbedingungen für das Jahr 2021 stellen sich bei den Aktien positiv dar. Die breite Verfügbarkeit von Impfstoffen, tiefe Zinsen und hohe Staatsausgaben versprechen eine gute Entwicklung der Konjunktur. Sorgen bereiten dagegen die sehr hohen Bewertungen. Da die Aktienkurse bereits sehr hohe Steigerungen bei den Unternehmensgewinnen einkalkulieren, ist aktuell nur mit einem durchschnittlich guten Aktienjahr zu rechnen. Es gilt zudem, die Zinsentwicklung aufmerksam im Blick zu behalten. Auch wenn sich aktuell keine deutlich höheren Zinsen abzeichnen, könnten diese zukünftig wegen steigender Diskontierungsfaktoren den Barwert erwarteter Cash-Flows senken und Druck auf die Bewertungen ausüben.

Immobilienmarkt

Die kotierten Schweizer Immobilienanlagen zeigten 2020 einen turbulenten Verlauf. Auf einen positiven Jahresstart folgte im Frühjahr der krisenbedingte Einbruch. Letztlich konnten sich die Anlagen zum Jahresende deutlich von ihren Jahrestiefs entfernen. Die einzelnen Segmente entwickelten sich dabei jedoch unterschiedlich. Der Schweizer Immobilienfondsindex (SWIIT) verzeichnete ein Plus von beinahe 11%, die Immobilienaktien (REAL) jedoch einen Rückgang um fast 7%. Die Aktien folgten technisch dem volatilen Gesamtmarkt und haben fundamental einen höheren Anteil an Gewerbeimmobilien im Bestand. Diese liefen 2020 Corona-bedingt zwar deutlich schlechter als Wohnimmobilien. Über einen längeren Horizont erweisen sich jedoch beide Immobiliensegmente als stabile und attraktive Bestandteile im Portfolio.

Generell zeigt sich der Immobilienmarkt stabil: Anstehende Kapitalmarkttransaktionen wurden scheinbar mühelos absorbiert, die Nachfrage bleibt hoch und die Ausschüttungsrenditen von gut 2,5% werden von vielen Anlegern als attraktiv eingeschätzt. Die Mieteinnahmen im Wohnsegment sind bislang stabil und die niedrigen Zinsen führen zu hohen Bewertungen des Bestands. Die Folge dieser positiven Entwicklung sind jedoch die hohen Aufgelder, die der Investor gegenüber den Nettoinventarwerten bezahlen muss. Auch der Immobilienblasenindex der UBS deutet das hohe Preisniveau als potenziell erhebliches Risiko für den Gesamtmarkt an. Den hohen Preisen zum Trotz halten jedoch viele Anleger Immobilien für deutlich attraktiver als die mit negativen Zinsen belasteten Obligationen.