Geschäftsentwicklung
Kennzahlen
Die Bank Cler steigerte 2021 ihren Geschäftserfolg um 15,4% auf 79,5 Mio. CHF und setzte ihren Erfolgskurs fort. Ermöglicht wurde dieses gute Ergebnis durch ein Wachstum im Anlagegeschäft, tiefere Refinanzierungskosten und einen deutlich tieferen Geschäftsaufwand. Die Neuausrichtung der Vertriebsorganisation mit einer stärkeren Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse und einer ganzheitlichen Beratung entfaltet ihre Wirkung.
Dieses gute operative Ergebnis ermöglicht der Bank eine weitere Stärkung der Kapitalbasis durch die Bildung von Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 29,4 Mio. CHF. Den Jahresgewinn steigerte die Bank Cler auf 40,5 Mio. CHF (+1,1%).
Der Geschäftsertrag ist geprägt von einem guten Zinsergebnis und einem deutlich höheren Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft in Höhe von 181,3 Mio. CHF übertrifft den Vorjahreswert um 2,3 Mio. CHF bzw. 1,3%. Auch der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der 2,4 Mio. CHF bzw. 4,6% über dem Wert des Vorjahres liegt, bestätigt die zunehmende Positionierung der Bank als Anlagebank: So nähert sich das Depot- und Vorsorgevolumen in den Anlagelösungen per 31.12.2021 mit 1 439,7 Mio. CHF der Schwelle von 1,5 Mrd. CHF. Dies entspricht einer Zunahme von 378,8 Mio. CHF bzw. 35,7% im Geschäftsjahr 2021. Auf die weiterhin tieferen Erträge im Schalter- und Bancomaten-Geschäft, die auch – aber nicht ausschliesslich – auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind, hat die Bank Cler frühzeitig reagiert, indem sie seit 2018 sukzessive auf schalterlose Geschäftsstellen umgestellt und die Anzahl Bancomaten reduziert hat.
Die strategischen Initiativen, welche die Basis für die Wachstumsstrategie 2018–2021 der Bank bildeten, entfalten weiterhin ihre Wirkung. Mit der Neobanking-App Zak gelingt es, neue Kunden über den digitalen Kanal zu gewinnen. Parallel dazu setzt die Bank ihre duale Strategie mit dem erfolgreichen Abschluss der Modernisierung aller 27 Geschäftsstellen um. Dies ermöglichte der Bank, ihre Kundenbasis im Geschäftsjahr 2021 auf 255 453 Kunden (+1,8%) auszubauen.
Die einfacheren Strukturen, die Nutzung von Skaleneffekten und eine fokussierte und kostenbewusste Betriebs- und Investitionsstrategie sowohl im Konzern als insbesondere auch bei der Bank Cler beginnen, sich auszuzahlen. So wurde der Geschäftsaufwand um 9,6 Mio. CHF bzw. 5,7% auf 159,2 Mio. CHF reduziert, was zu einer Verbesserung der Cost-Income-Ratio auf 65,1% führt (31.12.2020: 68,8%).
Mit einer Gesamtkapitalquote von 18,3% (31.12.2020: 17,6%) bei einem regulatorischen Erfordernis von 12,0% und einer durchschnittlichen Liquidity Coverage Ratio (LCR) von 158,9% im vierten Quartal 2021 ist die Bank Cler eine sichere und gut kapitalisierte Bank. Die Bank ist gut gewappnet, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, die vor allem von der beschleunigten Digitalisierung ausgehen, zu begegnen. Dies wurde auch von der Ratingagentur Standard & Poors mit der Zuweisung eines Ratings von A– bestätigt.
Vermögens- und Finanzlage
Bilanzsumme
Die Bilanzsumme der Bank Cler erhöhte sich per 31.12.2021 auf 20,5 Mrd. CHF, was einem Zuwachs von 3,0% entspricht (31.12.2020: 19,9 Mrd. CHF). Das Bilanzwachstum in Höhe von 0,6 Mrd. CHF lässt sich im Wesentlichen auf die Haltung höherer Liquidität bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurückführen, die während des Geschäftsjahres stetig ausgebaut wurde und per 31.12.2021 einen Saldo von 4,0 Mrd. CHF aufweist. Dies ermöglichte der Bank, im Rahmen des Freibetrages für Sichtguthaben bei der SNB Zinsopportunitäten im Interbankengeschäft und im Geschäft mit institutionellen Gegenparteien wahrzunehmen. Dieses Wachstum ist auf höhere Kundeneinlagen (+0,2 Mrd. CHF), Anleihen und Pfandbriefdarlehen (+0,1 Mrd. CHF) und das Interbankengeschäft (+0,2 Mrd. CHF) zurückzuführen. Dadurch erhöhte sich der Refinanzierungsgrad durch Publikumsgelder im Geschäftsjahr 2021 von 107,4% auf 110,5%.
Kundenausleihungen
Die Kundenausleihungen verzeichnen per 31.12.2021 mit 16,0 Mrd. CHF einen leichten Rückgang. Gegenüber dem Höchstwert per 31.12.2020 nahmen sie um 0,1 Mrd. CHF bzw. 0,8% ab.
Im September 2021 wurde die Strategie 2022+ kommuniziert. Aufgrund der Fokussierung auf die Geschäftsfelder Immobilienkunden, Privatkunden und Private Banking löst sich die Bank seit dem Sommer 2021 bewusst von bestimmten Kundensegmenten. So liegen die Hypothekarforderungen mit 15,9 Mrd. CHF rund 0,1 Mrd. CHF bzw. 0,6% unter dem Vorjahr. Entsprechend der strategischen Positionierung konnten die Hypothekarforderungen im Segment Wohnliegenschaften ausgebaut werden, während in den übrigen Segmenten Büro- und Geschäftshäuser, Gewerbe und Industrie ein Rückgang zu verzeichnen ist. Aufgrund der anhaltend tiefen Zinsen bevorzugen die Kunden weiterhin Festhypotheken.
Die Bank Cler hält konsequent an den seit vielen Jahren unverändert geltenden strengen Kreditvergaberichtlinien mit angemessenen Belehnungsstandards, soliden Tragbarkeitsansprüchen und Amortisationspflichten fest. Als Ergebnis hat die Bank keinen wesentlichen Wertberichtigungsbedarf auf ihren qualitativ einwandfreien Kundenausleihungen. Auf dem Kreditvolumen von 16,0 Mrd. CHF bestehen Wertberichtigungen für Ausfall- und Länderrisiken in Höhe von 49,5 Mio. CHF, was einer tiefen Quote von 0,3% entspricht. Dieser Betrag beinhaltet die im Geschäftsjahr 2021, aufgrund der geänderten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, neu und zusätzlich gebildeten Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken in Höhe von 17,7 Mio. CHF.
Kundeneinlagen und Kundenvermögen
Die Kundeneinlagen konnten im Geschäftsjahr 2021 um 238,5 Mio. CHF auf 13,3 Mrd. CHF (31.12.2020: 13,1 Mrd. CHF) gesteigert werden. Dazu trugen insbesondere Zunahmen bei den Anlage- und Privatkonten bei, während in anderen Kategorien Abflüsse zu verzeichnen waren.
Am 31.12.2021 verwaltete die Bank Cler Kundenvermögen in Höhe von 21,2 Mrd. CHF (31.12.2020: 20,7 Mrd. CHF). Der Nettoabfluss an Kundenvermögen (Net New Money) zeigt mit –133,6 Mio. CHF erste Effekte der Strategieumsetzung: Da das Geschäft der Institutionellen Kunden zukünftig von der Basler Kantonalbank aus betrieben wird, konnten im 4. Quartal 2021 Depot- und Global-Custody-Volumen von über 0,6 Mrd. CHF erfolgreich konzernintern zum Mutterhaus transferiert werden. Unter Berücksichtigung dieser Abflüsse ist die Entwicklung der Depotvolumen mit einer Zunahme von 149,7 Mio. CHF beachtlich. So ist die Nachfrage nach der mehrfach ausgezeichneten Anlagelösung der Bank Cler weiterhin hoch. Nachdem der Mindestanlagebetrag bereits im Sommer 2020 von 10 000 CHF auf 1 CHF gesenkt wurde, um allen Kunden die Vorteile einer aktiven Vermögensverwaltung zugänglich zu machen, liegt das Depot- und Vorsorgevolumen in der Anlagelösung per 31.12.2021 bei über 1,4 Mrd. CHF, was einer Zunahme von 380,4 Mio. CHF bzw. 35,8% entspricht. Das Kapital wird nach dem Best-in-Class-Ansatz in verschiedene Anlagefonds investiert. Die drei Strategien Einkommen, Ausgewogen und Wachstum gibt es auch als nachhaltige Alternative. Per Ende 2021 beträgt der Anteil der nachhaltigen Anlagelösungen mit 642,3 Mio. CHF bereits 44,5% (31.12.2020: 35,1%).
Eigenkapital
Per 31.12.2021 betrugen die ausgewiesenen eigenen Mittel der Bank Cler 1 260,9 Mio. CHF (nach Gewinnverwendung). Sie setzen sich aus dem Aktienkapital von 337,5 Mio. CHF, der Kapitalreserve von 49,9 Mio. CHF, der Gewinnreserve von 402,8 Mio. CHF sowie zusätzlichen Reserven für allgemeine Bankrisiken von 470,7 Mio. CHF zusammen. Das gute operative Ergebnis erlaubt der Bank bei gleichbleibender Gewinnverwendung eine weitere Stärkung der Kapitalbasis um 22,2 Mio. CHF.
Die statutarische Jahresrechnung und der Vorschlag des Verwaltungsrats zur Gewinnverwendung stehen im Internet zur Verfügung.
Geschäftserfolg
Geschäftsertrag
Der Geschäftsertrag übertraf mit 248,5 Mio. CHF den Vorjahreswert um rund 4,8 Mio. CHF bzw. 1,9% und basiert auf einem leicht höheren Zinsergebnis und einem deutlich höheren Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft bleibt mit 181,3 Mio. CHF und einem Anteil von 72,9% der wichtigste Ertragspfeiler der Bank. Mit einem Anteil von 21,9% leistete der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft in Höhe von 54,3 Mio. CHF einen bedeutenden und im Vorjahresvergleich wiederum einen leicht höheren Beitrag zum Geschäftsertrag. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft von 9,5 Mio. CHF und der übrige ordentliche Erfolg mit 3,4 Mio. CHF steuern einen Ergebnisbetrag von 3,8% bzw. 1,4% bei.
Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Mio. CHF bzw. 1,3% auf 181,3 Mio. CHF. Das Ergebnis widerspiegelt die konsequente und ertragsorientierte Bewirtschaftung und Refinanzierung des Kreditportfolios. Aufgrund des anhaltenden Tiefzinsumfelds und des intensiven Wettbewerbs innerhalb der Branche, aber auch mit branchenfremden Anbietern, lag der Zins- und Diskontertrag mit 205,5 Mio. CHF rund 10,6 Mio. CHF bzw. 4,9% unter dem Ertrag des Vorjahres. Hingegen profitierte die Bank von einem um 7,4 Mio. CHF bzw. 20,3% tieferen Zinsaufwand. Dieser deutlich tiefere Aufwand resultierte insbesondere aus der aktiven Bewirtschaftung des höheren Freibetrages für Sichtguthaben bei der SNB im Interbankengeschäft und im Geschäft mit institutionellen Gegenparteien, der konsequenten Bewirtschaftung der Passivgelder sowie einer günstigeren Refinanzierung bei Fälligkeiten und erneuter Zeichnung von Pfandbriefdarlehen. Durch die aktive und zugleich konsequente Begleitung von Kundenausleihungen mit erhöhtem Ausfallrisiko konnte die Bank im Geschäftsjahr netto rund 4,1 Mio. CHF an Wertberichtigungen für zuvor als gefährdet eingestufte Kreditpositionen zugunsten des Zinsergebnisses auflösen. Die Quote der Wertberichtigungen für gefährdete Forderungen im Verhältnis zum Ausleihungsvolumen beträgt per 31.12.2021 tiefe 0,2%.
Im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sticht der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft mit 46,9 Mio. CHF bzw. 8,6% über dem Vorjahr heraus. Dies ist ein Ergebnis der kunden- und bedürfnisorientierten Positionierung der Bank im Anlagegeschäft. So konnten der Ertrag aus der Anlagelösung der Bank Cler und die Erträge aus nachfrageorientierten strukturierten Produkten deutlich ausgebaut werden. Das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die Anlagekompetenz der Bank Cler und die positive Entwicklung der Märkte im Geschäftsjahr 2021 widerspiegeln sich auch in den deutlich höheren Erträgen aus Bestandeskommissionen, wie den Einnahmen aus Depotgebühren. Nachdem der strategische Abbau des kommerziellen Kreditgeschäfts mit Gross- und Firmenkunden in den Vorjahren weitestgehend umgesetzt werden konnte, hat sich der Kommissionsertrag aus dem Kreditgeschäft auf einem Niveau von 2,0 Mio. CHF bzw. 3,5% unter dem Vorjahr stabil entwickelt. Die Entwicklung der tieferen Erträge aus dem Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft hat sich auch im Geschäftsjahr fortgesetzt. Mit 13,3 Mio. CHF fällt dieser um 1,1 Mio. CHF bzw. 7,8% niedriger aus, als im Vorjahr. Der anhaltend tiefere Bargeldbedarf und die damit verbundenen weniger hohen Erträge aus dem Schalter- und Bancomaten-Geschäft sind hier die wesentlichen Treiber. Der Kommissionsaufwand hat sich mit 7,9 Mio. CHF bzw. 1,3% über dem Vorjahreswert weitestgehend stabil entwickelt.
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft liegt mit 9,5 Mio. CHF um 0,3 Mio. CHF bzw. 3,4% leicht über dem Vorjahr. Dies ist insbesondere auf höhere Erträge aus dem Devisenhandel infolge der wiederum zunehmenden Reisetätigkeit der Kundinnen und Kunden im zweiten Jahr der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Der übrige ordentliche Erfolg fällt mit 3,4 Mio. CHF um 0,3 Mio. CHF bzw. 7,5% tiefer aus als im Vorjahr. Der Rückgang ist insbesondere auf einen um 0,4 Mio. CHF tieferen Ertrag aus der Beteiligung an die Viseca Payment Services AG zurückzuführen. Dies als Folge der aufgrund der Pandemie deutlich tieferen Dividendenzahlung im Jahr 2021. Zudem hat die Bank Cler infolge der Fokussierung auf die eigenen Vertriebsaktivitäten die Leistungserbringung an den Konzern reduziert, was sich in einem um 0,9 Mio. CHF tieferen anderen ordentlichen Ertrag widerspiegelt. Einen positiven Ergebnisbeitrag hat der um 0,5 Mio. CHF höhere Liegenschaftserfolg von 0,6 Mio. CHF geleistet. Dies ist eine Folge der strategiekonformen Reduktion und der erfolgreichen Vermietung von Büroflächen an attraktiven Lagen in bankeigenen Liegenschaften
Geschäftsaufwand
Der Geschäftsaufwand konnte im Geschäftsjahr 2021 deutlich reduziert werden. Mit 159,2 Mio. CHF liegt dieser um 9,6 Mio. CHF bzw. 5,7% unter dem Vorjahr.
Der mit 58,6 Mio. CHF um rund 1,4 Mio. CHF bzw. 2,4% tiefere Personalaufwand ist im Wesentlichen auf erste Effekte der Neuausrichtung des Vertriebs und den damit verbundenen noch besseren und gezielteren Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank Cler zur Betreuung und Entwicklung der Zielkundensegmente Privatkunden, Private Banking und Immobilienkunden zurückzuführen. Dadurch erklärt sich die Reduktion der Anzahl an Mitarbeitenden von 382 auf 370 Vollzeitäquivalente per 31.12.2021.
Der Sachaufwand fällt mit 100,6 Mio. CHF rund 8,2 Mio. CHF bzw. 7,5% tiefer aus als im Vorjahr. Tiefere Projektaufwendungen (–28,3%) sowie einfachere Strukturen, der Ausbau von Skaleneffekten und eine fokussierte und kostenbewusste Betriebs- und Investitionsstrategie im Konzern führten zu einer weiteren Reduktion der Kostenbasis (u.a. Informatikaufwand, Aufwand für externe Beratung, Marketingaufwand).
Gleichzeitig investiert die Bank Cler auch im Geschäftsjahr 2021 in die Zukunft. So wurden im Geschäftsjahr 2021 rund 10,3 Mio. CHF in Bankgebäude und Sachanlagen investiert. Die Geschäftsstellen Biel, La Chaux-de-Fonds, Neuenburg, Solothurn, Yverdon und Zug wurden nach dem neuen Konzept umgebaut. Zudem wurden die Räumlichkeiten der Geschäftsstelle am Hauptsitz in Basel neu konzipiert und mit einem Gastro-Konzept kombiniert. Mit der Eröffnung der neuen Geschäftsstelle am Hauptsitz in Basel im Januar 2022 konnte somit die Umstellung auf das schalterlose Beratungskonzept an allen Standorten der Bank erfolgreich abgeschlossen werden. Die Investitionen der Vorjahre führten zu Abschreibungen auf den Sachanlagen in der Höhe von 9,7 Mio. CHF.
Zur Stärkung der dualen Strategie wurde aber auch in die Mitarbeitenden, die Beratungsprozesse und die digitalen Kanäle investiert. Im Jahr 2021 konnte das neue Beratungstool «Bank Cler Compass» mit diversen Modulen wie Basisberatung, Vorsorgeberatung oder Finanzierung in Betrieb genommen werden. Auch wurde die Neobanking-App Zak, die Ende 2021 deutlich über 45 000 Nutzer verzeichnet, weiterentwickelt und erste Investitionen zur Einführung einer neuen E-Banking- und Mobile-Banking-Infrastruktur im Jahr 2023 getätigt.
Rückstellungen, übrige Wertberichtigungen oder ausserordentliche Aufwendungen zulasten der Erfolgsrechnung mussten im Geschäftsjahr 2021 nicht verbucht werden. Hingegen konnte aus der Veräusserung der ehemaligen Geschäftsstelle im Gundeldingerquartier in Basel sowie aus dem Verkauf von nicht mehr eingesetztem Mobiliar ein ausserordentlicher Erfolg in Höhe von 1,4 Mio. CHF realisiert werden.
Jahresgewinn
Der Geschäftserfolg in Höhe von 79,5 Mio. CHF (+15,4%) ermöglichte eine Zuweisung zu den Reserven für allgemeine Bankrisiken von 29,4 Mio. CHF. Der Steueraufwand 2021 fällt mit 11,0 Mio. CHF aufgrund der steuerlichen Anrechenbarkeit der Risikovorsorge für Ausfallrisiken trotz des deutlich höheren Geschäftserfolgs um 2,2 Mio. CHF bzw. 16,6% tiefer aus. Der Jahresgewinn lag mit 40,5 Mio. CHF rund 0,4 Mio. CHF bzw. 1,1% über dem Vorjahr.
Ausblick
Die Bank Cler rechnet für 2022 mit einem anhaltend anspruchsvollen geopolitischen und ökonomischen Umfeld. Insbesondere durch die aktuelle Ukraine-Krise können sich bedeutende Auswirkungen auch auf Schweizer Unternehmen und Ihre Beschäftigten ergeben. Auf Basis der vorliegenden Informationen wird aktuell jedoch von keinem wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis im Geschäftsjahr 2022 ausgegangen. Zudem bleibt der SNB vor dem Hintergrund der veränderten geldpolitischen Vorzeichen kaum eine Wahl, als an den tiefen Schweizer Leitzinsen festzuhalten.
Der Konkurrenz- und Margendruck auf den Konditionen im Hypothekargeschäft wird weiter zunehmen und die Digitalisierung des Geschäfts voranschreiten. Trotz dieser weiteren Zunahme des Margendrucks rechnet die Bank Cler aufgrund der neuen Vertriebsstrukturen sowie der Fokussierung auf die Kernkompetenzen bei der Beratung im Bereich der Wohnbaufinanzierung mit einem Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft auf Höhe des Zinsergebnisses 2021.
Der Ergebnisbeitrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft soll 2022 weiter zunehmen. Insbesondere der Erfolg aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft soll durch einen weiterhin erfolgreichen Vertrieb der traditionellen und der nachhaltigen Anlagelösungen der Bank Cler einen massgeblichen und höheren Beitrag leisten. Die neuen Vertriebsstrukturen in den Geschäftsfeldern Privatkunden und Private Banking sollen den hierfür notwendigen Wachstumsbeitrag in Depotvolumen bzw. Delegationslösungen beisteuern. Zudem werden zunehmende Erträge aus der Finanzplanung erwartet.
Die vielen positiven Reaktionen der Kundschaft zum neuen Geschäftsstellenkonzept, aber auch zur digitalen Präsenz sowie zum öffentlichen Auftritt bestärken die Bank Cler, den eingeschlagenen Weg auch in der Strategieperiode 2022–2025 weiterzuverfolgen. So investiert die Bank Cler weiterhin in effiziente, zukunftsfähige und insbesondere bedürfnisorientierte Leistungen und Produkte. Nachdem die Modernisierung des Geschäftsstellennetzes erfolgreich abgeschlossen werden konnte, stehen nun die digitalen Kanäle und zusätzliche Self-Service-Funktionalitäten im Fokus der Weiterentwicklung, um den Kundinnen und Kunden den von Ort und Zeit unabhängigen Zugang zu Produkten und Dienstleistungen zu ermöglichen und diesen auszubauen. Dies ist auch eine Anforderung, um die angestrebten Wachstumsziele zu erreichen und die Kostenbasis weiter zu reduzieren.
Zusammenfassend rechnet die Bank Cler für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau.