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Marktumfeld1)

Auch im vergangenen Jahr war die Corona-Pandemie ein beherrschendes Thema. Während die recht rasche Verfügbarkeit von Impfstoffen eine Normalisierung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens versprach, machten immer neue Corona-Wellen, das Auftreten von Virusvarianten und eine nachlassende Impfbereitschaft die Hoffnungen auf ein Ende der Pandemie zumindest teilweise zunichte. Ende 2021 mussten einige Länder die Massnahmen gegen die Corona-Krise gar wieder drastisch verschärfen. Trotz aller Widrigkeiten war die Konjunkturentwicklung auch dank der expansiven Geld- und Fiskalpolitik im Jahr 2021 positiv. Die Lage auf den Arbeitsmärkten entspannte sich, die Arbeitslosenquoten gaben deutlich nach. Einen Wermutstropfen stellte dagegen die in einigen Ländern und Regionen stark gestiegene Inflation dar. Ursächlich für die hohen Preissteigerungsraten waren unter anderem Basiseffekte bei Energie- und Rohstoffpreisen sowie gestörte Lieferketten in Kombination mit einer im Vergleich zum vorhandenen Angebot (Produktion und Lagerbestände) stark gestiegenen Nachfrage. Die hohen Inflationsraten werden im Jahr 2022 Bestand haben. Der Krieg von Russland gegen die Ukraine hat die Energiepreise nochmals deutlich steigen lassen. Entsprechend ist erst für 2023 mit einer Entspannung bei den Teuerungsraten zu rechnen. Die Prognosen für die Konjunktur wurden nach unten angepasst. Am stärksten fielen die Revisionen für Europa aus. Dennoch wird auch hier nach wie vor mit einer soliden Entwicklung der Wirtschaft gerechnet.

Börsenentwicklung

An den Finanzmärkten hat die Corona-Pandemie kaum negative Spuren hinterlassen. Aktienindizes wiesen in einigen Ländern und Regionen zweistellige Steigerungsraten auf und erreichten neue Hochs, Energie- und Rohstoffpreise legten kräftig zu. Die Renditen in den Industrienationen stiegen dagegen trotz teils hoher Inflationsraten nur leicht an. In Deutschland und der Schweiz wiesen 10-jährige Staatsanleihen auch Ende 2021 negative Verfallsrenditen auf. Für das kommende Jahr 2022 rechnet die Bank Cler mit einem durchschnittlich guten Aktienjahr. Die Bewertungen und auch die Margen waren Anfang des Jahres vergleichsweise hoch und haben kaum Spielraum für einen erneut überdurchschnittlichen Anstieg der Aktienindizes gelassen. Die von der US-Fed in Aussicht gestellten drei Leitzinserhöhungen adressieren die Inflationsthematik in den USA, ohne zu stark negativ zu wirken. Seitens EZB und SNB zeichnet sich dagegen für das Jahr 2022 keine Erhöhung der Leitzinsen ab. Positiv sind die Prognosen für die Weltwirtschaft. Das nominale Bruttoinlandsprodukt dürfte global um rund 8% zulegen, was als Indikator für die Umsatzentwicklung der Unternehmen dienen kann. Dennoch ist nicht auszuschliessen, dass geopolitische Risiken oder der Krieg gegen die Ukraine die Börsen stärker belasten.

Immobilienmarkt

Das Jahr 2021 war für die Anleger kotierter Schweizer Immobilienanlagen sehr erfreulich. Der Jahresbeginn verlief zunächst verhalten mit einer Seitwärtsbewegung im ersten Quartal. In der Jahresmitte konnten sowohl Aktien als auch Fonds deutlich zulegen, um dann in einem deutlich schwankungsstärkeren Jahresende auszuklingen. Insgesamt haben sich Fonds und auch Aktien positiv entwickelt. Der Schweizer Immobilienfondsindex (SWIIT) verzeichnete ein Plus von über 7%, der Immobilienaktienindex (REAL) immerhin noch einen Zuwachs von über 4%. Die Aktien folgen technisch dem volatilen Gesamtmarkt und haben fundamental einen höheren Anteil an Gewerbeimmobilien im Bestand. Das vergangene Jahr war im Immobilienbereich geprägt von der Diskussion über die hohen Kaufpreise und den sich daraus ergebenden Risiken für Markt und Hypotheken. Ob eine Immobilienblase vorliegt, wird kontrovers diskutiert. Auch die Bank Cler erkennt gute Gründe für die Marktbewegungen und geht aktuell noch nicht von einer Immobilienblase aus. Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt hoch, die Ausschüttungsrenditen von Immobilien sind attraktiv, die Mieten stabil und die Renditen der Schweizer Obligationen sind tief. Die im Jahr 2021 aufgekommenen Inflationsdebatten begünstigen zudem Immobilien als Sachwerte. Den hohen Preisen zum Trotz halten jedoch viele Anleger Immobilien für deutlich attraktiver als Obligationen. Alle anstehenden Kapitalmarkttransaktionen wurden scheinbar mühelos absorbiert. Generell gelten Immobilien weiterhin als stabile und attraktive Bestandteile eines Portfolios.

1) Stand 21.3.2022.