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Geschäftsentwicklung

Finanzielle Kennzahlen – Strategieperiode 2022–2025

Die Bank Cler ist erfolgreich in die neue Strategieperiode 2022–2025 gestartet. Durch die Neuausrichtung der Vertriebsorganisation mit einer konsequenten Fokussierung auf die Kernkompetenzen der Bank, um die Kundenbedürfnisse in den Geschäftsfeldern Privatkunden Schweiz und Ausland, Private Banking und Immobilienkunden optimal zu erfassen und zu befriedigen, konnte die Bank ihren Geschäftserfolg im Geschäftsjahr 2022 deutlich um 6,1 Mio. CHF (+7,6%) auf 85,6 Mio. CHF steigern. Dieses gute operative Ergebnis ermöglicht der Bank eine weitere Stärkung der Kapitalbasis durch die Bildung von Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 31,6 Mio. CHF. Den Jahresgewinn steigerte die Bank Cler auf 41,0 Mio. CHF (+1,2%).

Als Messgrössen für den finanziellen Erfolg der Strategie sollen bis ins Jahr 2025 folgende Zielwerte erreicht werden: Die Kosteneffizienz (Cost-Income-Ratio) soll maximal 55% und die Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity) mindestens 6% betragen. Die finanzielle Stabilität soll mit einer Gesamtkapitalquote von über 17% und einer Finanzierungsquote (Net Stable Funding Ratio) von über 110% sichergestellt werden. Das Kapital soll risikogerecht und effizient eingesetzt und eine Kapitaleffizienz (Return-on-Risk-weighted Assets) von mindestens 1,25% erreicht werden.

2022 konnte die Bank Cler die finanziellen Kennzahlen weiter in Richtung der strategischen Zielwerte verbessern:

Messgrösse

 

 

 

2022

 

2021

 

2025 (Zielwert)

Kosteneffizienz (Cost-Income-Ratio)

 

in %

 

61,5

 

65,1

 

< 55,0

Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity)

 

in %

 

5,6

 

5,5

 

> 6,0

Gesamtkapitalquote

 

in %

 

18,4

 

18,3

 

> 17,0

Finanzierungsquote (Net Stable Funding Ratio)

 

in %

 

132,3

 

139,5

 

>110,0

Kapitaleffizienz (RWA-Effizienz)

 

in %

 

1,22

 

1,14

 

> 1,25

Vermögens- und Finanzlage

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme der Bank Cler reduziert sich per 31.12.2022 auf 18,9 Mrd. CHF. Die Abnahme in Höhe von 1,6 Mrd. CHF (–7,9%) ist im Wesentlichen auf zwei gegenläufige Entwicklungen infolge Umsetzung der Strategie 2022–2025 zurückzuführen: So konnte die Bank das Volumen im Hypothekargeschäft deutlich und strategiekonform um 0,5 Mrd. CHF (+3,1%) steigern. Gleichzeitig trennt sich die Bank konsequent von nicht mehr strategiekonformen Geschäftsbeziehungen. Der damit verbundene Rückgang bei den Kundeneinlagen trägt neben der im Sommer 2022 von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vollzogenen Zinswende massgeblich zur Reduktion der Einlagen bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Höhe von 2,2 Mrd. CHF (–55,4%) bei.

Kundenausleihungen

Die Kundenausleihungen verzeichnen per 31.12.2022 mit 16,5 Mrd. CHF einen neuen Höchststand und eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mrd. CHF (+2,9%). Diese Zunahme ist insbesondere auf die Positionierung und strategische Fokussierung auf das Hypothekargeschäft in den Geschäftsfeldern Immobilienkunden, Privatkunden und Private Banking zurückzuführen. So konnten die Hypothekarforderungen im Segment Wohnliegenschaften deutlich ausgebaut werden. Aufgrund der im Geschäftsjahr 2022 vollzogenen Zinswende ist eine deutliche Verschiebung hin zu SARON-Hypotheken zulasten der im Tiefzinsumfeld beliebten Festhypotheken feststellbar.

Die Bank Cler hält weiterhin an den seit vielen Jahren unverändert geltenden strengen Kreditvergaberichtlinien mit angemessenen Belehnungsstandards, soliden Tragbarkeitsansprüchen und Amortisationspflichten fest. Als Ergebnis hat die Bank keinen wesentlichen Wertberichtigungsbedarf auf ihren qualitativ einwandfreien und geografisch diversifizierten Kundenausleihungen. Auf dem Kundenausleihungsvolumen von 16,5 Mrd. CHF bestehen Wertberichtigungen für Ausfall- und Länderrisiken in Höhe von 42,1 Mio. CHF, was einer tiefen Quote von 0,3% entspricht. Dieser Betrag beinhaltet die Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken in Höhe von 17,5 Mio. CHF. Dank einer erfolgreichen Bewirtschaftung von gefährdeten Kreditpositionen konnten im Geschäftsjahr 2022 die Wertberichtigungen im Umfang von 2,0 Mio. CHF aufgelöst werden.

Kundeneinlagen und Kundenvermögen

Am 31.12.2022 verwaltete die Bank Cler Kundenvermögen in Höhe von 16,4 Mrd. CHF. Die Abnahme in Höhe von 4,8 Mrd. CHF (–22,7%) ist im Wesentlichen auf zwei Effekte zurückzuführen: Aufgrund der strategischen Positionierung der Bank und des damit verbundenen Rückzugs aus dem Geschäft mit institutionellen Anlagekunden, externen Vermögensverwaltern sowie Gross- und Firmenkunden, die fortan im Konzern BKB zentral betreut werden, ist ein Nettoabfluss an Kundenvermögen (Net New Money) in der Höhe von 2,6 Mrd. CHF zu verzeichnen. Erfreulich ist, dass der Grossteil dieser Kundenvermögen zur Basler Kantonalbank transferiert und somit im Konzern BKB gehalten werden konnte. Zudem weisen die Depotvolumen infolge der schlechten Börsenentwicklung im Geschäftsjahr 2022 eine performancebedingte Werteinbusse von 1,5 Mrd. CHF auf.

Erwähnenswert ist, dass die Bank Cler auch in diesem schwierigen Umfeld mit geopolitischen Spannungen, volatilen Finanzmärkten und Inflationsdruck ihre Anlagekompetenz unter Beweis stellen und damit verbunden die Anzahl der Vermögensverwaltungsmandate (+13,0%) und der Mandate mit der Bank Cler Anlagelösung (+9,6%) deutlich steigern konnte.

Eigenkapital

Per 31.12.2022 betrugen die ausgewiesenen eigenen Mittel (nach Gewinnverwendung) der Bank Cler 1 303,1 Mio. CHF. Sie setzen sich aus dem Aktienkapital von 337,5 Mio. CHF, der Kapitalreserve von 60,5 Mio. CHF, der Gewinnreserve von 406,0 Mio. CHF sowie den Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 487,2 Mio. CHF zusammen. Die Zusammensetzung des Eigenkapitals per Bilanzstichtag sowie die Kapitalveränderung im Geschäftsjahr 2022 können dem Nachweis des Eigenkapitals entnommen werden.

Das gute operative Ergebnis erlaubt der Bank eine weitere Stärkung der Kapitalbasis um 42,2 Mio. CHF (+3,3%). Der Vorschlag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung zur Gewinnverwendung sieht die Ausrichtung einer im Vergleich zu den Vorjahren unveränderten Dividende in Höhe von 1.80 CHF pro Namenaktie vor.

Geschäftserfolg

Geschäftsertrag

Der Geschäftsertrag liegt mit 246,5 Mio. CHF um 2,0 Mio. CHF (–0,8%) leicht unter dem Wert des Vorjahres. Der operative Geschäftsertrag, d.h. der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft, der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der übrige ordentliche Erfolg haben sich insgesamt stabil entwickelt. 

Während der Zins- und Diskontertrag aus dem Kredit- und Einlagengeschäft und der Zinsertrag aus den Finanzanlagen um 3,1 Mio. CHF (+1,5%) auf 208,6 Mio. CHF bzw. um 0,2 Mio. CHF (+34,8%) auf 0,7 Mio. CHF gesteigert werden konnte, führte die im Sommer 2022 eingetretene Zinswende zu einem höheren Zinsaufwand von 33,1 Mio. CHF (+14,6%). Daraus resultiert ein Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft in Höhe von 176,3 Mio. CHF, der um 0,9 Mio. CHF (–0,5%) unter dem Wert des Vorjahres liegt.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mio. CHF (+1,3%) auf 55,1 Mio. CHF gesteigert werden. Während der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft aufgrund des herausfordernden und von Unsicherheit geprägten Umfelds sowie der negativen Performance an den Märkten mit 44,4 Mio. CHF rund 2,5 Mio. CHF (–5,4%) unter dem Vorjahr zu liegen kommt, hat insbesondere das Kartengeschäft zu einem mit 16,9 Mio. CHF um 3,6 Mio. CHF (+27,1%) höheren Kommissionsertrag aus dem übrigen Dienstleistungsgeschäft geführt.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, der sich im Wesentlichen aus dem Devisengeschäft der Kundinnen und Kunden ergibt, liegt mit 9,5 Mio. CHF auf dem Niveau des Vorjahres.

Geschäftsaufwand

Der Geschäftsaufwand konnte im Geschäftsjahr 2022 deutlich reduziert werden. Mit 150,3 Mio. CHF liegt dieser um 9,0 Mio. CHF (–5,6%) unter dem Vorjahr.

Der mit 54,5 Mio. CHF um rund 4,1 Mio. CHF (–7,0%) tiefere Personalaufwand ist im Wesentlichen auf die strategische Neuausrichtung der Vertriebsorganisation und den daraus resultierenden noch besseren und gezielteren Einsatz der Mitarbeitenden zur Betreuung und Entwicklung der Zielkundensegmente Privatkunden, Private Banking und Immobilienkunden zurückzuführen. Dadurch erklärt sich die Reduktion der Anzahl an Mitarbeitenden von 370 auf 339 Vollzeitäquivalente per 31.12.2022.

Der Sachaufwand fällt mit 95,8 Mio. CHF rund 4,9 Mio. CHF (–4,8%) tiefer aus als im Vorjahr. Einfachere und gleichzeitig effizientere Strukturen in der Vertriebsorganisation und dem Geschäftsstellennetz sowie eine fokussierte und kostenbewusste Betriebs- und Investitionsstrategie im Konzern BKB führten zu einer weiteren Reduktion der Kostenbasis. So konnten insbesondere der Aufwand für die Verarbeitung in den Konzerneinheiten und der Raumaufwand deutlich reduziert werden.

Gleichzeitig investiert die Bank Cler auch im Geschäftsjahr 2022 in die Zukunft. So wurden 2022 rund 9,4 Mio. CHF in die Infrastruktur und das hybride Geschäftsmodell (u.a. Geschäftsstellen, Bancomaten, E-Banking und Mobile Banking) investiert. Die Investitionen der Vorjahre führten zu Abschreibungen auf den Sachanlagen in der Höhe von 9,2 Mio. CHF.

Rückstellungen und übrige Wertberichtigungen sowie Verluste wurden im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 1,4 Mio. CHF verbucht. Einerseits wurde die Risikovorsorge für Ausfallrisiken auf gesprochenen Kreditlinien leicht erhöht. Andererseits war auch die Bank Cler von der Zunahme von Sprengungen und Beschädigungen von Bancomaten mit entsprechenden Kostenfolgen betroffen.

Geschäftserfolg und Jahresgewinn

Der Geschäftserfolg als massgebliche Kenngrösse für den operativen Erfolg konnte im Geschäftsjahr um 6,1 Mio. CHF (+7,6%) auf 85,6 Mio. CHF gesteigert werden. Dies ermöglichte eine weitere Stärkung der Innenfinanzierung durch eine Zuweisung zu den Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 31,6 Mio. CHF. Dadurch wird die Kapitalbasis der Bank Cler weiter gestärkt, die Sicherheit und Stabilität der Bank erhöht und die Basis für die strategischen Wachstumsambitionen gelegt.

Der Steueraufwand 2022 fällt mit 13,1 Mio. CHF (+19,0%) deutlich höher aus als im Vorjahr. Dies ist auf die Möglichkeit der steuerlichen Anrechenbarkeit der Risikovorsorge für inhärente Ausfallrisiken bei der erstmaligen Bildung im Vorjahr zurückzuführen. Der Jahresgewinn lag mit 41,0 Mio. CHF rund 0,5 Mio. CHF (+1,2%) über dem Vorjahr.

Ausblick

Die Bank Cler rechnet für 2023 mit einem anhaltend anspruchsvollen geopolitischen und ökonomischen Umfeld. Nach einem schwierigen und ereignisreichen Jahr 2022, das von dem Krieg in der Ukraine, steigenden Energiekosten, galoppierender Inflation, steigenden Zinsen und schwächelnder Konjunktur geprägt war, bleibt die Unsicherheit gross. So fallen auch die breit divergierenden Prognosen verschiedener Experten zu Renditeerwartungen oder zum Wirtschaftswachstum auf. Zudem bietet das positive Zinsumfeld risikosensitiven Kundinnen und Kunden Alternativen zum Wertschriften- und Anlagengeschäft.

Aufgrund der Zinswende und der damit einhergehenden Normalisierung des Einlage- und Hypothekargeschäfts rechnet die Bank Cler mit einem höheren Zinsergebnis. Der Ergebnisbeitrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft wird 2023 leicht tiefer erwartet als im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Die Bank Cler wird weiterhin in ihre Mitarbeitenden, aber auch in effiziente, zukunftsfähige und insbesondere bedürfnisorientierte Leistungen und Produkte investieren. Nachdem die Modernisierung des Geschäftsstellennetzes erfolgreich abgeschlossen werden konnte, stehen nun die digitalen Kanäle und zusätzlichen Self-Service-Funktionalitäten im Fokus der Weiterentwicklung. Mit dem Go-live des neuen E- und Mobile Banking wird die Bank Cler 2023 einen weiteren Meilenstein erreichen.

Im Ergebnis ist für 2023 von einem höheren Geschäftserfolg auszugehen, der eine weitere Stärkung der Innenfinanzierung und somit die Umsetzung der Wachstumsambitionen für den weiteren Verlauf der Strategieperiode 2022–2025 sicherstellt.