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Marktumfeld

Gesamtwirtschaftliches Umfeld – Konjunktur

Nachdem 2021 noch die Covid-19-Pandemie das beherrschende Thema gewesen war, hat der Krieg Russlands gegen die Ukraine im letzten Jahr diese Rolle übernommen. Seine indirekten Folgen waren in Form einer Energiekrise und hoher Teuerungsraten in ganz Europa zu spüren. Europäisches Gas kostete an den Rohstoffmärkten zeitweise mehr als das 15-Fache im Vergleich zu früheren Jahren. Das Risiko einer Gasmangellage bis hin zur Rationierung von Energie wurden diskutiert. Trotz gestiegener Risiken für die Konjunktur sahen sich die Notenbanken gezwungen, den hohen Inflationsraten mit einer deutlich restriktiven Geldpolitik entgegenzutreten und die Zinsen markant anzuheben. So erhöhte bspw. die US-Notenbank ihren Leitzins von nahe 0% auf über 4%, die EZB von 0% auf 2,5% und die SNB von –0,75% auf 1%. Die Konjunkturprognosen wurden Schritt für Schritt nach unten angepasst und vor allem in Europa wurde auch die Möglichkeit einer tieferen Rezession nicht mehr ausgeschlossen. Dank steigenden Füllständen der Gasspeicher, einem relativ milden Winter und erkennbaren Sparerfolgen beim Energieverbrauch hellten sich die Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung wieder auf. Wirtschaftsforschungsinstitute zeigten sich zum Jahreswechsel 2022/2023 verhalten optimistisch für das laufende Jahr. Bei den Teuerungsraten wird insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2023 mit einer Entspannung gerechnet.

Börsenentwicklung

Auch an den Finanzmärkten hat der Krieg in der Ukraine tiefe Spuren hinterlassen. Als Folge der gegen Russland erhobenen internationalen Sanktionen und der explodierenden Energiepreise gaben die Aktienindizes in einigen Ländern und Regionen zeitweise um mehr als 30% nach. Erst im vierten Quartal 2022 kam es wieder zu einer spürbaren Erholung der Aktienkurse. Neben Aktien wiesen auch Obligationen deutliche Kursverluste auf. Der Swiss Bond Index lag zwischenzeitlich mit rund 13% im Minus, die Renditen legten entsprechend kräftig zu. 10-jährige Eidgenossen rentierten z.T. wieder mit mehr als 1,5%. Ursächlich für die – für Schweizer Obligationen – unüblich hohen Verluste waren die anhaltend hohen Inflationsraten infolge der Energiekrise und die restriktive Geldpolitik wichtiger Notenbanken. Die Aussichten für das Jahr 2023 sind verhalten optimistisch. Die Konjunkturaussichten haben sich stabilisiert und bei den Leitzinsen ist ein Ende der Erhöhungen absehbar. Trotz der bestehenden Risiken sind ein durchschnittlich gutes Aktienjahr und eine Beruhigung bei den Teuerungsraten zu erwarten.

Immobilienmarkt

Das Jahr 2022 war auch für die Anlegerinnen und Anleger kotierter Schweizer Immobilienanlagen schwierig. Sowohl Immobilienfonds als auch -aktien haben sich negativ entwickelt. Der Jahresauftakt verlief unterschiedlich. Während Aktien in den ersten vier Monaten zulegen konnten, korrigierten Fonds stetig. Zwischen Mai und September verzeichneten beide Segmente zum Teil recht deutliche Einbussen. Einzig im Juli wurde die Nulllinie überschritten. In den letzten drei Monaten des Jahres konnten sowohl die Immobilienfonds als auch -aktien zulegen: Der Schweizer Immobilienfondsindex (SWIIT) verzeichnete 2022 ein Minus von über 15%, der Immobilienaktienindex (REAL) konnte sich besser halten, verlor aber dennoch über 9%. Die Aktien folgen technisch dem volatilen Gesamtmarkt und haben fundamental einen höheren Anteil an Gewerbeimmobilien im Bestand. Die Fonds bauten durch die Kursentwicklung die sehr hohen Aufgelder der vergangenen Jahre komplett ab und sind damit wieder attraktiv bewertet. 

Das Umfeld für Immobilien hat sich 2022 graduell verändert. Standen zuvor die hohen Kaufpreise und eine vermutete Blasenbildung im Zentrum der Diskussion, liegt nun der Fokus auf der Inflation und den gestiegenen Zinsen. Diese sollen zum einen die überbordende Nachfrage bremsen. Zum anderen schafft das positive Zinsumfeld wieder Alternativen zu Immobilienanlagen. Bislang blieb die Nachfrage nach Wohneigentum jedoch hoch, die Mieten stabil und die Immobiliengesellschaften melden durchwegs gute Ergebnisse. Damit gelten Immobilien weiterhin als stabile und attraktive Bestandteile eines Portfolios.