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Geschäftsentwicklung

Finanzielle Kennzahlen – Strategieperiode 2022–2025

Die Bank Cler setzt die definierte Strategie für die Geschäftsjahre 2022–2025 weiterhin erfolgreich um. Die Vertriebsorganisation wurde neu ausgerichtet und die Bank Cler fokussiert sich auf die Bedürfnisse der Geschäftsfelder Privatkunden Schweiz und Crossborder, Private Banking und Immobilienkunden. Durch die konsequente Fokussierung auf die Kernkompetenzen, konnte die Bank Cler ihren Geschäftserfolg im Geschäftsjahr 2023 deutlich um 7,3 Mio. CHF (+8,5%) auf 92,9 Mio. CHF steigern. Dieses gute operative Ergebnis ermöglicht der Bank Cler eine weitere Stärkung der Kapitalbasis durch die Bildung von Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 34,1 Mio. CHF. Den Jahresgewinn steigerte die Bank Cler auf 43,1 Mio. CHF (+5,1%).

Als Messgrössen für den finanziellen Erfolg der Strategie sollen bis ins Jahr 2025 folgende Zielwerte erreicht werden: Die Kosteneffizienz (Cost-Income-Ratio) soll maximal 55% und die Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity) mindestens 6% betragen. Die finanzielle Stabilität soll mit einer Gesamtkapitalquote von über 17% und einer Finanzierungsquote (Net Stable Funding Ratio) von über 110% sichergestellt werden. Das Kapital soll risikogerecht und effizient eingesetzt und eine Kapitaleffizienz (Risk-weighted Assets-Effizienz) von mindestens 1,25% erreicht werden.

Im Jahr 2023 konnte die Bank Cler die finanziellen Kennzahlen weiter in Richtung der strategischen Zielwerte verbessern:

Messgrösse

 

 

 

2023

 

2022

 

2025 (Zielwert)

Kosteneffizienz (Cost-Income-Ratio)

 

in %

 

59,9

 

61,5

 

< 55,0

Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity)

 

in %

 

5,8

 

5,6

 

> 6,0

Gesamtkapitalquote

 

in %

 

18,3

 

18,4

 

> 17,0

Finanzierungsquote (Net Stable Funding Ratio)

 

in %

 

126,3

 

132,3

 

>110,0

Kapitaleffizienz (RWA-Effizienz)

 

in %

 

1,28

 

1,22

 

> 1,25

Vermögens- und Finanzlage

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme der Bank Cler erhöht sich per 31.12.2023 auf 19,6 Mrd. CHF. Die Zunahme in Höhe von 0,7 Mrd. CHF (+3,6%) ist im Wesentlichen auf das Wachstum im Hypothekargeschäft um 0,5 Mrd. CHF (+2,9%) zurückzuführen. Zudem bietet die Bank Cler ihren Kundinnen und Kunden attraktive Zinskonditionen, was sich in einem deutlichen Wachstum bei den Kassenobligationen und Privatplatzierungen, als Teil der Anleihen und Pfandbriefdarlehen von 0,5 Mrd. CHF (+10,7%) niederschlägt. Gleichzeitig trennt sich die Bank Cler weiterhin konsequent von nicht mehr strategiekonformen Geschäftsbeziehungen. Der damit verbundene Rückgang bei den Kundeneinlagen im vergangenen Jahr konnte durch das Wachstum bei den Spareinlagen nicht vollständig kompensiert werden, was zu einer Abnahme bei den Verpflichtungen aus Kundeneinlagen von 0,2 Mrd. CHF führte. 

Kundenausleihungen

Die Kundenausleihungen verzeichnen per 31.12.2023 mit 16,9 Mrd. CHF einen neuen Höchststand und eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mrd. CHF (+2,8%). Dies ist insbesondere auf das Wachstum im Hypothekargeschäft zurückzuführen, bei welchem der Fokus auf den Geschäftsfeldern Immobilienkunden, Privatkunden Schweiz und Crossborder sowie Private Banking liegt. So konnten die Hypothekarforderungen im Segment Wohnliegenschaften deutlich ausgebaut werden. Aufgrund der im Geschäftsjahr 2022 vollzogenen Zinswende ist weiterhin eine deutliche Verschiebung hin zu SARON-Hypotheken feststellbar, wobei aufgrund der Zinsentwicklung im längerfristigen Bereich gegen Ende 2023 Festhypotheken wieder stärker nachgefragt wurden. 

Die Bank Cler hält weiterhin an den seit vielen Jahren unverändert geltenden strengen Kreditvergaberichtlinien mit angemessenen Belehnungsstandards, soliden Tragbarkeitsansprüchen und Amortisationspflichten fest. Als Ergebnis hat die Bank Cler keinen wesentlichen Wertberichtigungsbedarf auf ihren qualitativ einwandfreien und geografisch diversifizierten Kundenausleihungen. Auf dem Kundenausleihungsvolumen von 16,9 Mrd. CHF bestehen Wertberichtigungen für Ausfallrisiken in Höhe von 38,8 Mio. CHF, was einer tiefen Quote von 0,2% entspricht. Dieser Betrag beinhaltet die Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken in Höhe von 17,0 Mio. CHF. Dank einer erfolgreichen Bewirtschaftung von gefährdeten Kreditpositionen konnten im Berichtsjahr 2023 die Wertberichtigungen in der Höhe von 2,8 Mio. CHF aufgelöst werden.

Kundeneinlagen und Kundenvermögen

Am 31.12.2023 verwaltete die Bank Cler Kundenvermögen in Höhe von 16,1 Mrd. CHF. Die Abnahme in Höhe von 0,3 Mrd. CHF (–1,7%) ist im Wesentlichen auf die strategische Positionierung der Bank Cler und den damit verbundenen Rückzug aus dem Geschäft mit institutionellen Anlagekunden, externen Vermögensverwaltern sowie Gross- und Firmenkunden zurückzuführen, die fortan im Konzern BKB zentral betreut werden. Dies führt zu einem Nettoabfluss an Kundenvermögen (Net New Money) in der Höhe von 0,5 Mrd. CHF. Erfreulich ist, dass der Grossteil dieser Kundenvermögen zur Basler Kantonalbank transferiert und somit im Konzern BKB gehalten werden kann. Dieser Abfluss an Kundenvermögen konnte durch im Berichtsjahr 2023 neu akquirierte Einlagen und Depotvolumen nicht kompensiert werden.

Erwähnenswert ist, dass es der Bank Cler auch in einem schwierigen Umfeld mit geopolitischen Spannungen, volatilen Finanzmärkten und Inflationsdruck gelungen ist, ihre Anlagekompetenz unter Beweis zu stellen und damit verbunden die Anzahl der Vermögensverwaltungsmandate (+8,6%) und der Mandate mit der Bank Cler Anlagelösung (+2,1%)  steigern konnte.

Eigenkapital

Per 31.12.2023 betrugen die ausgewiesenen eigenen Mittel der Bank Cler (nach Gewinnverwendung) 1,3 Mrd. CHF. Sie setzen sich aus dem Aktienkapital von 337,5 Mio. CHF, der Kapitalreserve von 60,5 Mio. CHF, der Gewinnreserve von 430,6 Mio. CHF (Summe aus der gesetzlichen, der freiwilligen und dem Gewinnvortrag) sowie den Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 521,3 Mio. CHF zusammen. Die Zusammensetzung des Eigenkapitals per Bilanzstichtag sowie die Kapitalveränderung im Berichtsjahr 2023 können dem Nachweis des Eigenkapitals entnommen werden.

Das gute operative Ergebnis erlaubt der Bank Cler eine weitere Stärkung der Kapitalbasis um 46,8 Mio. CHF (+3,6%). Der Vorschlag des Verwaltungsrats an die Generalversammlung zur Gewinnverwendung sieht die Ausrichtung einer im Vergleich zu den Vorjahren unveränderten Dividende in Höhe von 1.80 CHF pro Namenaktie vor.

Geschäftserfolg

Geschäftsertrag

Der Geschäftsertrag liegt mit 256,4 Mio. CHF um 9,9 Mio. CHF (+4,0%) über dem Wert des Vorjahres. 

Das günstige und deutlich höhere Zinsniveau wirkte sich positiv auf das Zinsergebnis der Bank Cler aus. So konnten der Zins- und Diskontertrag aus dem Kredit- und Einlagengeschäft und der Zinsertrag aus den Finanzanlagen um 97,9 Mio. CHF (+46,9%) auf 306,6 Mio. CHF bzw. um 1,2 Mio. CHF auf 1,9 Mio. CHF gesteigert werden. Gleichzeitig führte die attraktive Verzinsung von Kundeneinlagen und Kassenobligationen sowie höhere Refinanzierungskosten am Geldmarkt zu einer Zunahme des Zinsaufwands um 81,2 Mio. CHF auf 114,3 Mio. CHF.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ist mit 47,6 Mio. CHF um 7,5 Mio. CHF (–13,6%) tiefer als im Vorjahr. Der Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft verzeichnet einen Rückgang um 5,3 Mio. CHF (–12,0%) auf 39,0 Mio. CHF. Dies ist insbesondere auf den Rückzug aus dem Geschäft mit institutionellen Anlagekunden und externen Vermögensverwaltern zurückzuführen. Zudem bietet das positive Zinsumfeld risikosensitiven Kundinnen und Kunden attraktive Sparlösungen als Alternativen zum Wertschriften- und Anlagengeschäft. Der Kommissionsertrag aus dem übrigen Dienstleistungsgeschäft liegt mit 13,6 Mio. CHF rund 3,3 Mio. CHF (–19,5%) unter dem Vorjahr. Hierfür sind insbesondere zwei Einmaleffekte verantwortlich, die im Vorjahr zu einem positiven Ergebnisbeitrag geführt haben. Zum einen die Einführung der Visa Debit-Karten im Kommissionsertrag aus dem übrigen Dienstleistungsgeschäft und im Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft zum anderen der Kundentransfer von institutionellen Anlagekunden zur Basler Kantonalbank.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, der sich im Wesentlichen aus dem Devisengeschäft der Kundinnen und Kunden ergibt, liegt mit 9,1 Mio. CHF (–3,9%) leicht tiefer als im Vorjahr.

Geschäftsaufwand

Der Geschäftsaufwand hat sich im Berichtsjahr 2023 um 2,4 Mio. CHF (+1,6%) auf 152,7 Mio. CHF leicht erhöht.

Der Personalaufwand hat sich aufgrund der im Geschäftsjahr 2022 abgeschlossenen Neuausrichtung der Vertriebsorganisation weitestgehend stabil entwickelt und liegt mit 53,9 Mio. CHF um 0,6 Mio. CHF (–1,1%) unter dem Vorjahr. Die Anzahl an Mitarbeitenden hat sich stichtagsbezogen von 339 auf 348 (+9) Vollzeitäquivalente per 31.12.2023 erhöht. 

Der Sachaufwand liegt mit 98,8 Mio. CHF rund 3,0 Mio. CHF (+3,1%) über dem Wert des Vorjahres. So hat die Bank Cler im Berichtsjahr 2023 insbesondere strategische Vorhaben in den Bereichen Beratungsprozess, digitale Kanäle, Self-Service-Funktionalitäten und Informationssicherheit (Cyber Security) umgesetzt. Die Investitionen zur Umsetzung der Strategie 2022–2025 sowie Ersatzinvestitionen führten im Berichtsjahr 2023 zu Abschreibungen auf den Sachanlagen in der Höhe von 11,1 Mio. CHF.

Rückstellungen und übrige Wertberichtigungen sowie Verluste musste die Bank Cler im Berichtsjahr 2023 keine bilden. Insgesamt resultierte eine Auflösung der nicht mehr benötigten Risikovorsorge in Höhe von 0,3 Mio. CHF zugunsten der Erfolgsrechnung.

Geschäftserfolg und Jahresgewinn

Der Geschäftserfolg als massgebliche Kenngrösse für die operative Leistung konnte im Berichtsjahr um 7,3 Mio. CHF (+8,5%) auf 92,9 Mio. CHF gesteigert werden. Dies ermöglichte eine weitere Stärkung der Innenfinanzierung durch eine Zuweisung zu den Reserven für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 34,1 Mio. CHF. Dadurch wird die Kapitalbasis der Bank Cler weiter gestärkt, die Sicherheit und Stabilität der Bank Cler erhöht und die Basis für die strategischen Wachstumsambitionen gelegt.

Der Jahresgewinn liegt mit 43,1 Mio. CHF rund 2,1 Mio. CHF (+5,1%) über dem Vorjahr.

Ausblick

Die Bank Cler rechnet für 2024 mit einem anhaltend anspruchsvollen geopolitischen und ökonomischen Umfeld. Nach einem schwierigen und ereignisreichen Jahr 2023, das vom Krieg in der Ukraine, hohen Energiekosten, Inflation, steigenden Zinsen und einem starken Schweizer Franken geprägt war, bleibt die Unsicherheit gross. 

Aufgrund der im Jahr 2022 eingetretenen Zinswende sowie den aktuellen Zinserwartungen für das Jahr 2024 rechnet die Bank Cler mit einem Zinsergebnis auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres. Dies gilt auch für den Ergebnisbeitrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, für den 2024 eine stabile Entwicklung erwartet wird. 

Die Bank Cler wird weiterhin in ihre Mitarbeitenden, aber auch in effiziente und insbesondere bedürfnisorientierte Leistungen und Produkte investieren. Nach der Modernisierung und Optimierung des Geschäftsstellennetzes stehen aktuell die digitalen Kanäle und zusätzlichen Self-Service-Funktionalitäten im Fokus der Weiterentwicklung. Zudem investiert die Bank Cler in eine sichere und zukunftsfähige IT-Infrastruktur. 

Im Ergebnis ist für 2024 von einem tieferen Geschäftserfolg bei gleichbleibendem Gewinn auszugehen.