Marktumfeld
Konjunktur
Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld blieb im Berichtsjahr schwierig. Neben den geopolitischen Faktoren – den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten – waren auch die konjunkturellen Rahmenbedingungen herausfordernd. Selbst Chinas Wirtschaft konnte die Wachstumsraten nicht erreichen, weil die Immobilienkrise und die wachsenden Probleme im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung zu einer zunehmenden Belastung für die Wirtschaft werden. In den westlichen Industrienationen haben sich die Finanzierungsbedingungen infolge der restriktiven Geldpolitik der Notenbanken verschärft, was in Kombination mit den Nachwirkungen der Energiekrise in einigen europäischen Ländern zu leicht negativen Wachstumsraten führte. Im Unterscheid zu Europa konnte in den USA eine Rezession vermieden werden. Die Wahrscheinlichkeit wird als hoch angesehen, dass der US-Wirtschaft ein «Soft Landing» gelingt.
Die von den USA ausgehende konjunkturelle Dynamik hat sich in den letzten Monaten positiv auf die globale Wirtschaft ausgewirkt. Zudem sind die Inflationsraten nach dem raschen Anstieg bis Ende 2022 bereits wieder gesunken. Dies infolge einer restriktiven Geldpolitik der Notenbanken sowie wieder funktionierenden Lieferketten und den Basiseffekten bei Rohstoff- und Energiepreisen. Vor dem Hintergrund der rückläufigen Teuerungsraten und der schwachen Konjunkturaussichten werden für 2024 bereits wieder sinkende Leitzinsen erwartet.
Börsenentwicklung
Trotz des herausfordernden konjunkturellen und geopolitischen Umfelds ging das Jahr 2023 an den Finanzmärkten positiv zu Ende. Einzelne Aktienmärkte markierten sogar neue Höchststände und auch bei den Obligationen waren dank sinkenden Renditen Kursgewinne zu verzeichnen. Umgerechnet in Schweizer Franken waren die Gewinne dabei nicht ganz so hoch wie in Lokalwährungen. So war das vergangene Jahr auch durch eine Aufwertung des Frankens gegenüber dem US-Dollar und dem Euro geprägt. Der Euro notierte im letzten Jahr meistens unter der Parität und wurde während der letzten Handelstage gar unter 93 Rappen je Euro gehandelt.
In der ersten Hälfte des Berichtsjahres sorgten die Übernahme der CS durch die UBS sowie drei Konkurse von mittelgrossen US-Banken für temporäre Unsicherheiten und Kurseinbussen. Auch der Krieg im Gazastreifen führte zumindest kurzfristig zu einiger Unruhe an den Märkten. Dank deutlich sinkenden Inflationsraten und dem absehbaren Ende der Leitzinserhöhungen erholten sich die Kurse relativ rasch wieder. In der Schweiz legte der SPI innert Jahresfrist um 6% zu und Schweizer Obligationen wiesen eine Rendite von über 7% aus (gemessen am Swiss Bond Index). Die Chancen für eine positive Weiterentwicklung im Jahr 2024 werden als intakt angesehen.
Immobilienmarkt
Das Jahr 2023 war für Anlegerinnen und Anleger kotierter Schweizer Immobilienanlagen erfreulich. Sowohl Immobilienfonds als auch -aktien haben sich positiv entwickelt. Während sich bei den Immobilienaktien bereits bis zur Jahresmitte ein gutes Jahr abzeichnete, konnten die Fonds erst in den letzten beiden Monaten des Jahres zulegen. In der Summe verzeichnete der Schweizer Immobilienfondsindex (SWIIT) 2023 einen Zuwachs von 5%, der Immobilienaktienindex (REAL) stieg um etwas mehr als 10%. Die Aktien folgen technisch dem volatilen Gesamtmarkt und haben fundamental einen höheren Anteil an Gewerbeimmobilien im Bestand. Die Fonds sind im Durchschnitt nicht überteuert.
Faktoren, wie die hohe Inflation und eine schwächelnde Wirtschaft, hätten leicht das Angebot oder die Nachfrage nach Wohn- und Büroraum verwerfen können. Der Zinsanstieg verteuerte zudem die Finanzierung von Immobilien und sorgte durch attraktivere Renditen von Obligationen für eine Alternative zu Immobilien. Letztlich zeigte sich der Markt für Immobilienanlagen jedoch robuster als gedacht. Die Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin hoch, Fonds berichten von steigenden Substanzwerten, stabilen Mieterträgen und sinkenden Leerständen. Damit gelten Immobilien weiterhin als stabile und attraktive Bestandteile eines Portfolios.